Lieber Friedrich

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Lieber Friedrich,

ich weiß, wir kennen uns nicht und Du bist älter und deutlich mehr distinguished als ich. Eigentlich sollte ich Dich nicht duzen. Ich möchte aber mit Dir Tacheles reden, von Bürger zu Bürger.

Deutschland geht es nicht so gut.

Am 23. Februar haben wir, die Bürger, die Chance, den richtigen Schritt in eine bessere, heller scheinende Zukunft zu machen. In der Vergangenheit jedoch wurden wir häufig immer und immer wieder enttäuscht und so kommt es, dass viele von uns Bürgern das Vertrauen in die etablierte Politik verloren haben. Manchen von uns hat die AfD da ein wenig Hoffnung und Vertrauen zurück gegeben, weil sie halt das sagt, was wir fühlen und denken und sich ganz gut auf Populismus versteht. Das kommt bei Vielen von uns Bürgern gut an, denn weißt Du, lieber Friedrich, uns, den Normalos, fällt das Leben in Deutschland oft nicht gerade leicht.

Kosten explodieren, Sorgen und Nöte explodieren mit und wenn wir zu Euch in Eurem Elfenbeinturm hochschauen, bekommen wir mitnichten das Gefühl, dass Ihr das versteht oder gar mitbekommt.

Lieber Friedrich, Du bekommst von mir am 23.02. eine enorme Menge Vorschussvertrauen.

Wäre nett, wenn Du das nicht enttäuschen würdest.

Und ich erkläre Dir auch gerne, warum ich mich letztlich entschieden habe, auf Dich zu setzen, statt auf die Schocktherapie AfD. Denn lass uns da bitte ehrlich miteinander sein: für ganz viele aus der bürgerlichen Mitte wie mich und unzählige Andere ist die AfD eine Alternative, die zwar enorm weh tut, ekelt und abstößt, aber auch gefühlt der einzige Weg ist, Euch zu zeigen, für wie falsch wir den Weg halten, den Ihr eingeschlagen habt. Und machen wir uns nichts vor, den hast Du schon mit eingeschlagen, zumindest Deine Partei. Deine Partei war öfter an Regierungen beteiligt, als sie es nicht war.

Vieles von dem, was in unserem Land falsch läuft, hat sie mitgetragen, zumindest aber nicht energisch genug zu verhindern versucht.

Und lass uns am Besten auch gar nicht erst über die Ära Merkel reden. Unser Land hätte Innovation, Fortschritt, Mut und Wagnis gebraucht. Bekommen haben wir 16 Jahre stumpfes und stures Durchverwalten und gegen Ende immer mehr Durchwinken linksgrüner Utopien. Während die CDU über Jahrzehnte hinweg mit dezidiert konservativer, bürgerlicher Politik eine NPD aus dem Bundestag und aus fast allen Landtagen gehalten hat, hat eine immer mehr in die Mitte und zum Teil gar nach links rückende CDU in der Ära Merkel letztlich zu einer AfD geführt, die nicht nur im Bundestag sitzt, sondern schon bald so stark wie die CDU sein könnte.

Das kann uns nicht freuen und das darf uns nicht egal sein und auch hier erkläre ich Dir gerne, warum.

Präsenz, Souveränität und Fähigkeit

Das sind 3 der Eigenschaften, die ich von einem Kanzler oder einer Kanzlerin erwarte. Grundsätzlich generell von Politikern, zumindest Abgeordneten, aber unbedingt vom Chef oder der Chefin. Nichts davon strahlt Frau Weidel aus. Am Allerwenigsten Souveränität: weicht man um nur einen µm von ihren vorbereiteten Talking Points ab, gerät sie ins Schwimmen. Rechnen kann sie auch nicht, für sie sind 17 Cent mehr als 50. Und wenn man sie darauf hinweist, wird sie pampig und hochnäsig. Das ist in Ordnung, das kann sie in der freien Wirtschaft meinetwegen gern so halten, aber als Kanzlerin brauche ich so jemanden nicht. Das kannst Du tatsächlich besser, Friedrich.

Mit der SPD ist indes auch kein Staat zu machen, das ist Dir hoffentlich klar. Nicht nur der Ampel wegen. Schau Dir das Personal an. Das Land bräuchte Leute vom Format Helmut Schmidts. Was die SPD aktuell zu bieten hat, kommt dem nicht einmal annähernd nahe. Doppelwumms, Tünkram, Zeitenwende. Der Cum-Ex Kanzler erinnert sich an nichts, weiß wenig, kann nichts und leistet nichts. Dafür produziert er Unmengen an heißer Luft und diplomatisch fragwürdiger Posts auf X.

Und der Rest der Partei ist ja nicht besser. Frau Faeser dilletiert seit Jahren vor sich hin und ist immer ganz betroffen und empört. Über Dinge, die an sich in ihrem Ressort und ihrer Verantwortung lägen. Und von Lauterbach möchte ich gar nicht erst anfangen. Nein, Friedrich, die SPD taugt nichts.

Die FDP übrigens auch nicht. Wer die Ampel mitträgt, ewig umfällt und ansonsten mehr Wert auf Instagram und „Ich, Ich, Ich“ legt – was Herr Lindner mit Herrn Scholz übrigens lustigerweise gemein hat – kann kein verantwortungsbewusster und verlässlicher Partner sein. Und ob der Bürger die FDP nicht ohnehin mit einem Ergebnis unter 5% abstraft, ist ohnehin noch nicht sicher.

Im Zweifel mach es bitte auch alleine, wenn Vernunft sich nicht durchsetzt in einer Koalition!

Nein, Friedrich. Du musst Dich im Zweifel auch trauen, das Ding alleine zu rocken. Minderheitenregierung. Politik in der Sache und ohne Brandmauer. Mehrheiten in der Sache finden. Egal, von wo sie kommen. Mehrheiten überzeugen. Eine Politik der Lösungen, des Pragmatismus und vor Allem der Mach- und Vermittelbarkeit. Der Bürger muss endlich wieder das Gefühl bekommen, dass Euch da oben klar ist, in welcher Situation wir uns befinden.

Deswegen möchte ich Dir ganz gerne Vorschussvertrauen geben, lieber Friedrich!

Ich hätte im Gegenzug gerne mein sicheres, fortschrittliches und vernunftgesteuertes Deutschland zurück, in dem man wieder weiß, was Frauen und Männer sind und dass Männer in Frauenschutzräumen nichts verloren haben.

Ein Deutschland, in dem man Kinder nicht verstümmelt und beeinflusst, wie sie sich zu fühlen haben, um dem Trend nachzueifern. Es genügt völlig, wenn ein Kind erst mal Kind sein darf und seine Sexualität dann entdeckt und kennenlernt, wenn es selbst soweit ist und dann, wenn es erwachsen und alt genug ist, weitreichende Entscheidungen selbst zu treffen – wenn es also kein Kind mehr ist – kann es selbst entscheiden, wie es weiter gehen soll. Das muss auch so bleiben.

Ein Deutschland, auf das Andere schauen und wieder sagen „Schau, da kommt cooler Scheiß her. Die bauen die tollsten Autos, die krasseste Technologie und die pfiffigsten neuen Geräte.„. Ein Deutschland, in dem ausländische Firmen wieder produzieren möchten, statt aus ihm zu fliehen, weil Infrastruktur und finanzielle Grundbedingungen nicht passen.

Vor Allem auch ein Deutschland, auf das Putin und Xi Jinping schauen und nicht lachen, sondern es als „einen von den großen Jungs“ wahrnehmen. Ein Deutschland, dass seine Ansagen auch aus einer Position der Stärke heraus treffen kann und das ein verlässlicher Partner der NATO ist, mit fortschrittlichem Equipment, gut ausgebildeten Leuten und dem in einem Krieg die Munition nicht schon nach 3 Tagen ausgehen würde. Auch ich hoffe, dass wir nie so weit kommen, dass wir wieder in die Verlegenheit kommen, diese in Mengen vorhandenen Waffen und Munition dann auch einsetzen müssen, aber Du musst schon zugeben, Friedrich, es schläft sich beruhigter, wenn man weiß, man könnte es.

Und ein Deutschland, das sich wieder auf das Wesentliche besinnt, Friedrich!

Ich möchte auch gern ein Deutschland erleben, in dem man versteht, dass man auch dann Strom braucht, wenn es gerade nicht hell ist und windet. Und dass der auch für nicht-grüne Nicht-Akademiker bezahlbar sein muss.

Ein Deutschland, in dem die Bürger wieder auf die Straße gehen können, ohne sich über Messerinzidenzen und Autos, die in Menschenmengen rasen, Gedanken machen zu müssen. Das hat jetzt auch nichts mit Rassismus zu tun, lieber Friedrich, aber man kann nur übersehen, dass das was mit der unkontrollierten Migration von islamistischen Gewalttätern zu tun hat, die wir uns seit 2015 immer bereitwilliger antun, wenn man das wirklich mit aller linksgrünwoken Gewalt möchte.

Der Islam, das muss man so ganz klar und deutlich sagen, steht unseren westlichen, freiheitlichen und demokratischen Werten diametral gegenüber. Er passt nicht hierher und er gehört nicht hierher. Es gibt eine halbe Handvoll Ausnahmen von sich gut und bereitwillig integrierenden, die Chance dankbar annehmenden Moslems, die hier arbeiten, Steuern zahlen, wertvolle Teile der Gesellschaft werden.

Dem gegenüber steht eine seit 2015 stetig steigende Gewaltkriminalität muslimisch migrantischer Herkunft. Das muss ein Ende haben.

Lieber Friedrich, ich kann auch langsam nicht mehr!

Und das geht nicht nur mir so. Der Hauptgrund für die stetig steigenden Zustimmungszahlen der AfD sind die Missstände im Land und der Umstand, dass die Politik den Bürger seit mindestens 20 Jahren konsequent ignoriert. An ihm vorbei regiert.

Die AfD plump und stumpf als durchwegs rechtsextreme Partei zu bezeichnen, hilft da auch nicht und wird den Problemen im Land nicht gerecht. Die Wählerwanderung von ALLEN Parteien zur AfD spricht doch eine deutliche Sprache. Selbst von der SPD wandern Stimmen zur AfD. Sind das alles Nazis und Rechtsextreme? Ich bitte Dich. Ja, natürlich beherbergt die AfD viele unangenehme Zeitgenossen wie Höcke, Storch oder Curio.

Und von den Sympathisanten im wirklich rechtsextremen Lager, deren Stimmen die AfD schon ganz gerne annimmt, brauchen wir auch nicht zu reden. Das alles existiert und findet statt. Das ändert aber nichts an der Wählerwanderung und der Tatsache, dass die bürgerliche Mitte die Schnauze einfach voll hat und langsam merkt, dass Ihr da oben im Elfenbeinturm es nicht ohne Schocktherapie begreift.

Die meisten von uns in der bürgerlichen Mitte waren zu beschäftigt damit, an dieser Miserie vorbei zu leben und zu arbeiten. Irgendwer muss den Laden ja auch am Laufen halten und was erwirtschaften. Das geht aber eben nicht ewig gut.

Kennst Du das Sprichwort von dem Krug und dem Brunnen? Der Krug ist kaputt, Friedrich.

Ein allerletztes Mal noch sollt Ihr mein Vertrauen bekommen, macht was draus!

Ich möchte die AfD nicht wählen, Friedrich. Ich glaube leider zwar, dass Ihr nur durch diese Schocktherapie aufwachen werdet, aber alles in mir sträubt sich. Die AfD ist insgesamt unfähig. Wer die AfD lange genug reden lässt, damit sie das selbst unter Beweis stellen kann, bekommt das schnell mit.

Die AfD beherbergt auch viele Protagonisten, die ich schrecklich unsympathisch finde, weil sie oft borderline rassistischen, teils faschistischen Scheiß reden. Höcke, Curio, Storch, Du kennst die doch. Ich will die nicht wählen. Ich will auch eigentlich nicht, dass die in Regierungsverantwortung kommen, auch, wenn das sie so gut entzaubern würde wie nichts sonst.

Es ist jetzt Zeit, den Ernst der Lage zu erkennen. Auf den Bürger zu hören. Mit ihm und für ihn zu arbeiten, statt gegen ihn. Prioritäten zu setzen. Radwege in Peru, Entwicklungshilfe nach China und in die UNRWA, Gender Studies und linksgrüne Träume von Strom, der aus der Steckdose kommt; nichts davon sollte Priorität haben.

Wichtig sind jetzt:

  • Stopp der Wohlstandsvernichtung durch linksgrün
  • Digitalisierung und Bürokratieabbau
  • Sanierung der deutschen Wirtschaft
  • Wiederherstellung der inneren Sicherheit durch Remigration und kontrollierte Migration
  • Wiederherstellung eines funktionierenden Gesundheitssystems
  • Sanierung der Bundeswehr und Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit nach polnischem Vorbild
  • Stopp der Islamisierung und Radikalisierung aus falsch verstandener Offenheit heraus

Es geht jetzt um Deutschland, Friedrich. Wenn wir damit fertig sind, Deutschland zu reparieren, können wir uns dann gerne um den Rest der Welt kümmern, wenn wir bis dahin immer noch nicht begriffen haben, dass wir nicht das Maß der Dinge sind. Aber bitte, repariert erstmal unser eigenes Land.

Es hat es bitter nötig.

Du hast Dir mit Deinem Auftreten der letzten 2-3 Wochen mein Vorschussvertrauen verdient, Friedrich. Ich bin keineswegs wirklich von Dir überzeugt, dein Track Record in punkto Standfestigkeit ist jetzt auch nicht der Beste. Aber ich will es lieber mit Dir probieren, als mit einer völlig unfähigen, unsouveränen Weidel.

Mach was draus.

Dein Tobias

3 Kommentare

  1. Dem Artikel stimme ich vollumfänglich zu.
    Bei der Bio allerdings stolpere ich über „Mehr Milei wagen, mehr Schmidt wagen.“ Das passt für mich nicht ganz zusammen. Schmidt wird in der Rückschau immer sehr glorifiziert und hat auch im deutschen Herbst 1977 eine Leistung erbracht, die ich z. B. Helmut Kohl nicht zugetraut hätte. Zur Wahrheit gehört er aber auch, dass er uns in die Verschuldungsrepublik geführt hat, bestimmt nicht für Bürokratieabbau stand und wirtschaftspolitisch eher eine Null war.

    1. Das ist als Gesamtkonzept zu lesen und zu verstehen.

      Mehr Milei, des Afuera! wegen. Mehr Schmidt, der Klarheit der Aussagen und Gedanken wegen, der klaren Kante wegen, des feinsinnigen Gespürs für „Wie tickt die Welt?“ und des Pragmatismus wegen.

      Ich neige grundsätzlich selten dazu, „Helden“ zu hypen. Menschen sind alle fehlerhaft, niemand von uns ist zu 100% so toll und großartig, wie Fanboys uns gerne glauben machen würden. Wir alle kochen am Ende nur mit Wasser und wir alle sind eine Mischung aus Eigenschaften und Eigenheiten, die toll und weniger toll sind.

      Einen Staatsmann wie Schmidt, den man auch als Führungspersönlichkeit wahrnehmen kann und dem anmerkt, dass er weiß, wie er mit der Weltpolitik umzugehen hat, bräuchten wir gerade dringend. Gerade auch im Umgang mit Charakteren wie einem Putin, Xi Jinping oder eben auch Trump und Vance. Und einen Macher und Zusammenschrumpfer wie Milei, der aus dem bürokratischen Verwaltungsmoloch eine geölte Maschine zurechtstutzt, die funktioniert. Für die Bio fand ich die Erklärung aber dann doch ein wenig zu lange und so hat sich immerhin die Chance auf eine Diskussion darüber ergeben 🙂

      Und beides einzeln wäre um Längen besser, was wir jetzt haben. Auch mit ihren jeweiligen Fehlern 🙂

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